Digitale Nomaden? Menschen, die von A nach B reisen und dabei stets online sind. Sie sitzen am beach, trinken eine Kokosnuss und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Was für ein Leben! Ich habe mir das tatsächlich so vorgestellt. Bis ich dann selbst “digital unterwegs” war…
Mal von vorne:
„Now or Never“ habe ich mir gesagt. Job gekündigt, Wohnung aufgegeben, Auto verkauft und meinen letzten Besitz eingelagert. Raus aus dem Hamsterrad! Weg aus Deutschland und ab nach Neuseeland. Ein Jahr später Bali. Ich wollte mir einen Traum erfüllen und von unterwegs aus arbeiten. Und: Eine Community zu finden, die so tickt wie ich.
Wie lange ich wegbleiben wollte? Keine Ahnung, Ende offen! Das Abenteuer konnte losgehen. Zusammen mit Miriam und gemeinsam als Now or Never Team. Sprüche wie “wie könnt ihr nur euren sicheren Job aufgeben” oder “was, wenn das mit dem Blog nicht klappt” oder “so ganz ohne Wohnung?” kamen wenige. Unser Umfeld kennt uns schon. 😉 Denn es war nicht der erste längere Trip ans andere Ende der Welt. Aber selbst das hätte uns nicht abhalten können.
So und ab hier die rosa-rote Brille absetzen. Denn es ist nicht so easy, wie es sich anhört. Den Job, die Wohnung, das erste eigene Auto abgeben. Nur noch eine Tasche und einen Rucksack bei sich zu haben (heute: unglaublich befreiend!). Familie und Freunde auf unbestimmte Zeit hinter sich zu lassen. Vielleicht denkst du jetzt „Das habt ihr euch doch selbst ausgesucht…“ Klar, das haben wir. Dennoch möchten wir euch mal hinter die Instagram-Kulissen mitnehmen #FürMehrRealität. Wir wissen: Es gehört eine Menge Mut dazu, diese Entscheidungen zu treffen.
Was unsere größte Motivation war, das Leben als digitale Nomaden auszuprobieren? Den Tagesablauf selbst bestimmen zu können – das ist für uns purer Luxus! Kein 9-5-Leben, keine nörgelnden Kollegen. Keine Stunde auf der Autobahn oder in der Bahn verbringen. Und: Arbeiten, wo andere Urlaub machen wie auf Bali, how great! Vor der Arbeit Yoga machen oder Surfen. Einen Flat White schlürfen – das alles ist drin. Aber: Freiheit birgt eben auch Arbeit. Viel Arbeit. Wir haben mehr gearbeitet als im klassischen 9-5-Job. Oh yes! Interviews führen, Videos schneiden, Artikel schreiben, Social-Media-Posts schreiben, Netzwerken. Denn auch das Leben auf Bali ist nicht umsonst. Wir haben zwar finanzielle Reserven, aber die sind irgendwann aufgebraucht.
3,2,1 Los! Ab in den Coworking Space, um Gleichgesinnte aus aller Welt zu treffen. Das motiviert. Blogger, Online-Marketing-People, Influencer, Programmierer…Insta-Bilder zeigen: Gechillte Leute, die mit Iced-Latte oder Kokosnuss am Strand unter Palmen sitzen und sich gegenseitig weiterhelfen. Die Realität: Coworking Spaces mit Pool, Palmen und Iced Latte gibt es.
Die meisten Coworker aber sind – wie wir auch – in ihre Projekte vertieft. Mal einen Kaffee zusammen trinken, das schon, aber die meiste Zeit sitzt jeder vor seinem Laptop und arbeitet vor sich hin. Wenn du dich jetzt fragst, wieso wir nicht am Strand arbeiten? Das kann man mal machen. Allerdings sind Strom, Toilette oder WLAN dort kein Standard. Und es ist laut, Ablenkung inklusive. Aus der Traum? Nein, denn nach effektiver Arbeit beim Sonnenuntergang mit Kokosnuss am Strand chillen, ist viel besser. 🙂
Wir freuen uns über eure Kommentare. Now or Never!
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